Weltwunder
7 Weltwunder der Antike

Die Auflistung der 7 antiken Weltwunder, die wir heute kennen, geht zurück auf den Schriftsteller Antipatros von Sidon, der im zweiten Jahrhundert v. Chr. lebte. Er erwähnte in einem Epigramm, einem kurzen Gedicht, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der bewohnten Welt. Die Liste umfasst 7 Weltwunder, weil die Zahl 7 in der Antike als „vollkommen“ galt. Diese festgelegte Zahl sollte die Bauwerke in ihrer Bedeutung erhöhen. Heute existieren von diesen Weltwundern nur noch die Pyramiden von Gizeh.


Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon

Ob dieses meisterhafte Bauwerk der Antike überhaupt existierte, ist nicht genau gesichert. Es soll ein beeindruckender botanischer Garten gewesen sein, der terrassenförmig angelegt war. Mit einer beschriebenen Seitenlänge von 120 Metern sind die Ausmaße der Hängenden Gärten von Semiramis für damalige Verhältnisse enorm. Die Anlage soll eine quadratische Grundform und mehrere Plateaus gehabt haben. Die Terrassen sollen Höhen von 25 m bis 30 m erreicht haben.

Der Koloss von Rhodos

Dem Gott Helios sollte mit der Statue für seine Hilfe während einer Belagerung gedankt werden. Die meisten Abbildungen stellen die 36 Meter hohe Bronzestatue breitbeinig stehend über der Hafeneinfahrt von Rhodos-Stadt dar. Wahrscheinlich stand die Abbildung des Sonnengottes allerdings mit geschlossenen Beinen in der Nähe der Hafeneinfahrt. Ein Erdbeben brachte den Koloss von Rhodos im Jahr 224 v. Chr., 66 Jahre nach der Fertigstellung im Jahr 292 v. Chr., zu Fall.

Das Grab des Königs Mausolos II zu Halikarnassos

König Mausolos II. plante schon zu seinen Lebzeiten ein prächtiges Grabmal. Rund 46 Meter war die Säulenhalle hoch, deren Dach eine siebenstufige Pyramide war. Jede Stufe stand für ein Regierungsjahr von König Mausolos II. Gebaut wurde das Grab 368 bis 350 v. Chr. Ein Erdbeben zerstörte das Mausoleum im Jahr 1304. Heute sind nur noch die Überreste des Grabmals erhalten. Die Ausgrabungsstätte befindet sich in der heutigen Türkei in Bodrum.

Der Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandia

Der Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria war einer der ersten Leuchttürme überhaupt. Erbaut wurde er von 299 bis 279 v. Chr. Bis ins 20. Jahrhundert galt er mit einer Höhe von 115 bis 160 Metern als der höchste Leuchtturm überhaupt. Mehrere Erdbeben setzten diesem Weltwunder im Laufe der Jahrhunderte zu. Auch wenn er immer wieder aufgebaut wurde, gab man ihn 1323 endgültig auf und überließ ihn den Naturgewalten.

Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten

Sie sind das einzige Bauwerk der antiken Weltwunder, das bis heute erhalten ist. Die Königsgräber gehören zu den ältesten und bekanntesten Bauwerken der Menschheit und wurden vor über 4.500 Jahren erbaut. Unter den Pyramiden von Gizeh versteht man drei Pyramiden: Cheops-Pyramide (146 m), Chepren-Pyramide (143 m), Mykerinos-Pyramide (65 m).  Zusammen mit der nahen Sphinx gehören sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Tempel der Artemis in Ephesos

Herostratus steckte den Artemis-Tempel der griechischen Stadt Ephesos im Jahr 356 v. Chr. in Brand. Aus Trotz erbauten  die Ephesier an gleicher Stelle einen Tempel von großem Ausmaß. Der Nachfolgebau erreichte mit einer Fläche von 125 m x 65 m eine nie zuvor dagewesene Größe. 127 Säulen mit einer Höhe von 18 m ragten in die Luft. Im Jahr 268 wurde auch dieser Artemis-Tempel bei einem Raubzug der Goten zerstört. Die Überreste befinden sich im heutigen Selçuk in der Türkei.

Die Zeus-Statue des Phidias von Olympia

Olympia auf der griechischen Halbinsel Peloponnes war der Austragungsort der Olympischen Spiele der Antike. Hier wurde im Jahr 456 v. Chr. der Zeustempel fertiggestellt. Im Inneren des Tempels befand sich eine 12 Meter hohe Statue von Zeus, die vom Bildhauer Phidias zwischen 438 und 430 v. Chr. aus Gold, Elfenbein und Ebenholz angefertigt wurde. Heute fehlt von der Zeus-Statue jede Spur. Möglich ist das die Statue im 5. Jahrhundert nach Konstantinopel gebracht wurde und dort im Jahr 475 einem Brand zum Opfer fiel. Andere Quellen deuten an, dass die Statue im 4. Jahrhundert im Zeus-Tempel abbrannte.

7 Weltwunder der Neuzeit

Angelehnt an die 7 Weltwunder aus der Antike, gab es immer wieder Bestrebungen in Anlehnung dazu sieben neue Weltwunder zu bestimmen. Im Jahr 2000 wurde dazu der Grundstein gelegt und in einer weltweiten Onlinebefragung dazu aufgerufen, die Weltwunder unserer Zeit zu wählen. Im Unterschied zu den alten Weltwundern gehören zu den neuen Weltwundern tatsächlich Bauwerke rund um den Globus. Am 7. Juli 2007 wurden in Lissabon die neuen sieben Weltwunder im Rahmen einer Fernsehshow bekannt gegeben.

Chichén Itzá

Die Ruinenstadt Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán gibt Einblicke in die untergegangene Kultur der Maya. 1988 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, zieht das einstige Machtzentrum mittlerweile jährlich circa 1 Millionen Besucher an. Gebaut wurde die Stadt mutmaßlich um 450. Die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die 24 m hohe Kukulcán-Pyramide sowie das Observatorium. Kukulcán ist der Gott der Auferstehung und wird als Schlange mit Flügeln dargestellt. Die Pyramide hat insgesamt 365 Stufen und jedes Jahr zur Sonnenwende im Herbst und Frühjahr schlängelt sich ein Schatten in Form einer Schlange die Stufen hinunter.

Chinesische Mauer

Die Chinesische Mauer ist das größte jemals errichtete Bauwerk. Sie diente dazu, einfallende Nomadenstämme aus der Mongolei fernzuhalten. Die Angaben zur Länge variieren stark. Die Mauer ist kein durchgängiges Bauwerk, sondern besteht aus vielen einzelnen Schutzwällen, die über die Jahrhunderte entstanden sind. Heute ist sie nur noch in Teilern erhalten. Ihre Länge beträgt circa 8.850 Kilometer. Forschungen legen nahe, dass im Laufe der Geschichte circa 21.000 Mauer-Kilometer errichtet worden sind. Die gesamte Bauzeit der Chinesischen Mauer dauerte vom 5. Jahrhundert bis ins 17. Jahrhundert. Die ersten Schutzwälle entstanden im 7. Jahrhundert v. Chr.

Cristo Redentor

Die Erlöserstatue auf dem Berg Corcovado gehört neben dem Zuckerhut zu den Wahrzeichen von Rio de Janeiro. Mit einer Höhe von insgesamt 38 Metern erhebt sie sich mit ausgebreiteten Armen über die Millionenstadt. Die Statue selbst ist 30 Meter hoch und steht auf einem acht Meter hohen Sockel. Eingeweiht werden sollte Cristo Redentor eigentlich schon 1922, anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeit Brasiliens. Allerdings konnte die Statue wegen fehlender Gelder erst 1931 fertiggestellt werden.

Kolosseum

Das Amphitheater wurde 80 n. Chr. fertiggestellt und bot Platz für 50.000 Zuschauer. Vor allem seine ausgeklügelte Bühnentechnik machte es schon damals zu einem echten Wunder der Technik. Das Kolosseum hatte einen doppelten Boden mit Falltüren und Aufzügen. So konnten Bühnenbilder, Tiere oder Menschen wie aus dem nichts in die Arena gebracht werden. Schätzungsweise 500.000 Gladiatoren und 1.000.000 Tiere verloren ihr Leben im Kolosseum. Mit der Ausbreitung des Christentums im Römischen Reich wurden die blutigen Spiele verboten. 520 wurde das letzte große Schauspiel im Kolosseum aufgeführt.

Machu Picchu

Die sagenumwobene Stadt der Inka liegt im heutigen Peru in einer Höhe von rund 2430 Metern. Gebaut wurde sie um 1450 vom Inkaherrscher Pachacútec Yupanqui. Als etwa 100 Jahre später die spanischen Eroberer in das Land der Inka einfielen, wurde die Stadt aufgegeben. Der Anführer der Spanier Pizarro ging mit aller Härte gegen die Bevölkerung vor und tötete etwa die Hälfte der Inka. Er übersah Machu Picchu. So blieb die Stadt in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und ist heute ein beeindruckendes Zeugnis der Inkazeit.

Petra

Die Felsenstadt Petra im heutigen Jordanien beeindruckt mit ihren direkt in die Felsen gehauenen Bauwerken und die bis zu 40 Meter hohen Fassaden. Die Wurzeln der Stadt Petra reichen zurück bis in das Jahr 9000 v. Chr. Die Stadt lag verkehrsgünstig an mehreren Handelsstraßen zwischen Rotem und Totem Meer. Im 2. Jahrhundert v. Chr. begann die Blütezeit der Stadt. Im Jahr 106 n. Chr. besetzen die Römer die Stadt und der Niedergang von Petra setzte ein. Nach zwei Erdbeben und der Eroberung durch die Araber wurde die Stadt verlassen.

Taj Mahal

Der Marmorbau des Taj Mahal gilt als das schönste Bauwerk muslimischer Architektur in Indien. Gebaut wurde es als Mausoleum von 1631 bis 1648 vom fünften Großmogul Shah Jahan. Damit setzte er seiner Frau Mumtaz Mahal ein Denkmal für die Ewigkeit. Sie war bei der Geburt des 14. Kindes im Alter von 39 Jahren verstorben. Der Überlieferung nach war es ihr Wunsch, ein Grabmal zu bekommen, das die Welt noch nicht gesehen hat. Die Kuppel des Taj Mahal ist 57 Meter hoch. Der Marmor wurde aus ganz Asien mit Elefanten nach Agra geschafft.

7 Weltwunder der Natur

Analog zu den von Menschen geschaffenen „Weltwundern“ werden auch verschiedene Naturerscheinungen manchmal als solche bezeichnet. Viele davon gehören auch zum Weltnaturerbe. Auch hier wurde eine weltweite Umfrage des New7Wonders Projekts durchgeführt. Herausgekommen sind folgende:

Amazonas

Der Amazonas ist ein Strom im nördlichen Südamerika. Etwa 300 km südlich des Äquators durchquert er das im Westen von den Anden umrahmte, von tropischem Regenwald geprägte Amazonasbecken ostwärts bis zum Atlantik
Halong-Bucht

Die Halong-Bucht im nordöstlichen Vietnam ist für ihr smaragdgrünes Wasser und die Tausende hoch aufragenden, von Regenwald bedeckten Kalksteininseln bekannt. Dschunkenfahrten und Ausflüge mit dem Seekajak führen an Inseln vorbei, die nach ihren Formen benannt sind, wie etwa die Insel Cho Da ("Steinhund") und das Inselchen Am Tich ("Teekanne").
Iguazú-Wasserfälle

Die Iguazú-Wasserfälle sind die Wasserfälle des Flusses Iguaçu/Iguazú an der Grenze zwischen dem brasilianischen Bundesstaat Paraná und der argentinischen Provinz Misiones.
Jejudo

Jeju-do, eine südkoreanische Provinz, umfasst die Insel Jejudo in der Koreastraße. Sie ist für ihre Badeorte und von Kratern und höhlenartigen Lavaröhren geprägte Vulkanlandschaft bekannt.
Komodo

Komodo ist eine der Kleinen Sundainseln mit einer Fläche von 390 km² und etwa 2000 Einwohnern. Sie gehört zur indonesischen Provinz Ost-Nusa-Tenggara. Bekannt wurde die Insel vor allem durch den Komodowaran, die größte gegenwärtig lebende Echsenart.
Tafelberg

Der Tafelberg liegt in Südafrika, im nördlichen Teil einer Bergkette auf der circa 52 km langen und bis zu 16 km breiten Kap-Halbinsel, an deren Südende sich das Kap der Guten Hoffnung befindet. Er prägt die Silhouette Kapstadts, auf dessen Territorium er sich erstreckt.
Puerto-Princesa-Subterranean-River

Der Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark auf den Philippinen wurde 1971 gegründet und 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Er umfasst 3901 ha und wird von einer – soweit durchsetzbar – geschützten Pufferzone von 18.301 ha umgeben.