Schloss Martinfeld
Die Herren von Bodungen waren 1611 die Erbauer des Herrenhauses.
1763 erfolgten Erneuerungsarbeiten durch den kurmainzischen
Kammerherrn Carl Wilhelm von Bodungen. Im 19. Jahrhundert wurde ein
Westflügel angebaut. Zum Schloss (auch Hinterhof genannt) gehörte
auch ein Gutsbetrieb mit 59 Hektar (1928).
Letzter Eigentümer des Rittergutes aus der Adelsfamilie
von Bodungen war
Burchard von Bodungen (1900–1976), Sohn des
Werner von Bodungen. Das Schloss blieb bis zur Enteignung im Zuge
der Bodenreform im Jahre 1945 in Familienbesitz und wurde
anschließend als Jugendherberge genutzt. Der letzte Eigentümer
Burchard von Bodungen lebte nach dem Zweiten Weltkrieg in Göttingen
und war ab 1947 in der Zuckerrübenindustrie tätig. Nach der
Wiedervereinigung war in dem Schloss zeitweise ein Jugendgästehaus
des „Reit- und Freizeitzentrums Westerwald“ untergebracht. Der
Landesverband Thüringen des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH)
übernahm das Schloss im Jahre 2000. Nachdem das Schloss in den
Jahren 2001 bis 2003 grundlegend saniert wurde, eröffnete die
Herberge wieder im Mai 2003. Im Herbst 2007 stellte das DJH den
Betrieb ein und gab das über Erbbaurecht im Besitz befindliche
Schloss an den Eigentümer, den Freistaat Thüringen, zurück.
Im August 2008 hat der Verein „Schloss Martinfeld e. V.“, der im Mai
desselben Jahres zum Kauf des Schlosses von sieben Mitgliedern des
Deutschen Pfadfinderbundes gegründet wurde, das Schloss erworben, um
es als internationale Pfadfinderbegegnungsstätte und freie
Jugendherberge zu betreiben. Die Herberge hat im September 2008
ihren Betrieb aufgenommen. |
30.03.2025 Stuckdecke