Ypern
23.04.2011
Ypern ist eine
Stadt in der Provinz Westflandern der Flämischen Gemeinschaft in der
Region Flandern, Belgien. Ypern hat rund 35 tausend Einwohner. Im
späten Mittelalter gehörte Ypern mit Gent und Brügge zu den
bedeutendsten Städten Flanderns, war Mitglied der flämischen Hanse
und insbesondere durch den Tuchhandel bedeutend geworden. Um das
Jahr 1300 hatte Ypern etwa 20.000 Einwohner. Im Ersten Weltkrieg (1914–1918) lag Ypern ab
Herbst 1914 direkt an der Westfront und war stark umkämpft.
Deutsche Truppen
versuchten mehrmals, die Stadt einzunehmen; dabei wurden sie
(November 1914 und April 1915) zurückgeschlagen. Am 22. April 1915
setzten deutsche Truppen zum ersten Mal Chlorgas ein. Am 12. Juli
1917 testeten deutsche Truppen – wieder bei Ypern – erstmals
Senfgas. Es wurde von vielen Soldaten auch Yperit genannt. „Yperit“
ist in Frankreich bis heute auch ein Synonym für „Giftgas“.
Die Stadt wurde bis
zum Ende des „Großen Krieges“ von den Alliierten gehalten; bei Ypern
kämpften vor allem Soldaten aus dem Britischen Empire. Zur
Erinnerung an dort bestattete Gefallene und daran, dass Ypern
deutscher Besetzung standhielt, ertönt seit 1929 – mit Ausnahme der
Zeit deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg – jeden Abend an der
Gedenkstätte
Menenpoort um Punkt acht Uhr The Last
Post. Im Zweiten Weltkrieg fanden im Gebiet um
Ypern während des deutschen Westfeldzugs erneut schwere Kämpfe
statt. Aufgrund des Rückzuges der British Expeditionary Force nach
Dünkirchen und nach der Kapitulation der belgischen Armee am 28. Mai
1940 wurde es am Folgetag kampflos von Truppen der Wehrmacht
eingenommen. Nach der Einnahme wurden die Stadt und die umliegenden
Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs Anfang Juni, noch während der
Schlacht von Dünkirchen, von Adolf Hitler auf einer Propagandareise
besucht. |